«LoSt», 2016
Verloren im Kreislauf der Liebe
"(...) LoSt legt die Anatomie einer klassischen Zweierbeziehung auf ebenso humorvolle wie ehrliche Weise offen. Von der ersten tollpatschigen Annäherung über die bis zur Besinnungslosigkeit hemmungslose Anfangsphase bis zu den Machtkämpfen, um persönliche Freiheiten zurückzugewinnen. Dante Murillo gibt den charmanten Eroberer, von dem sich Iris Heitzinger nur allzu gerne aus ihrer selbstgewählten Isolation locken lässt. Die gemeinsamen Tänze sprühen dabei vor lustvoller Kreativität. So winden und schmiegen sich die beiden ineinander, aneinander und umeinander und verschmelzen etwa in einer surrealen Entkleidungsszene zu einem seltsam monströsen Wesen. Explizites wird nur implizit angedeutet, umso lauter knistert die Erotik zum Soundtrack von Thierry Zaboitzeff. Der hält sich mit süffigen Melodien zurück und setzt lieber auf pulsierende Rhythmen. Und wenn dann doch einmal „Ti Amo“ aus den Boxen schnulzt, sind die Störgeräusche stets nur wenige Takte entfernt."
(Christoph Pichler in Drehpunkt Kultur, 20.10.16)
Die Liebe in Zeiten der digitalen Cholera
"(...) Was bleibt, ist die vorsichtig formulierte Sehnsucht nach Zweisamkeit. Als Eisbrecher funktioniert der altbewährte Humor - herrlich musikalisch überzeichnet von Thierry Zaboitzeff. Braun bleibt mit dieser Arbeit nahe am Atem zeitgenössischer Verstörung. Nahtlos und und unterhaltsam verwebt sie alte mit neuen Beziehungsmustern. Großartig das Zusammenspiel von Iris Heitzinger und Dante Murillo."
(Verena Schweiger in Salzburger Nachrichten, 21.10.16)
«CLOSE UP», 2015
„Die Körperformen, die 70 Minuten lang von diesen vier Tänzerinnen – gemeinsam mit dem Lichtdesigner Peter Thalhamer – erschaffen werden, sind außergewöhnlich; Thierry Zaboitzeffs Musik ist so aufregend wie Gokcims Performance. Und wie die besten Arbeiten beim Manipulate Festival, so stellt auch Close Up tief gehende Fragen über die vertrauten Formen, die uns umgeben, und darüber, wie leicht deren Wahrnehmung aufgebrochen werden kann ...“ (The Scotsman, 06.02.2016)
„Die Beschränkung der Bewegungen, damit Körperteile der Tänzerinnen verborgen bleiben, wirkt sichtlich sowohl fesselnd als auch verstörend. Der Bilderreichtum lässt an Hieronymus Boschs menschliche Körperteile denken, die abgewinkelt aus Eiern und anderen Wesen herausragen: Braun hat mit starker Intuition die deformierten und zerstückelten Reste einer Psyche zum Leben erweckt. (...) Ein herrlich augenzwinkerndes (mit Pobacke auf der Tastatur) Stück surrealer Tanzinvention." (TV Bomb, 1.2.2016)
„(…) Vier geschmeidige Gestalten – nackt bis auf einen winzigen Tanga und passende Wischmop-Perücken – springen und jagen umher, als liefe ihnen die Musik durch die Adern. Chopin, Rachmaninov und Motive aus Thierry Zaboitzeffs Musik kommen in AyseDeniz’ Partitur zusammen, während ihr eigenes Spiel und körperliches Einhämmern auf die Tastatur ein Stimmungsspektrum erschaffen, welches die hyperaktiven Kobolde noch näher an die Klangquelle lockt. Wer oder was sind sie? Ihre silbern lackierten Nägel passen zu denen an AyseDeniz’ Fingerspitzen, was suggeriert, dass sie zu ihrem Unterbewusstsein gehören – ... unheimlich! ... seltsam faszinierend ...“. (Herald Scotland 02.02.2106)
„Wie finden Tanz und Klavierkonzert zueinander? Eine Pianistin und eine Choreografin wagen den Versuch.(…) Surrealist Salvador Dalì hätte seine Freude daran. (…) Star des Abends ist die 27jährige Pianistin Aysedeniz Gökcin, die durch ihre eigenwilligen Interpretationen im Cross-Genre-Bereich internationale Anerkennung erntete. (…) eine in sich runde und technisch äußerst gelungene Performance. Einen essentiellen Beitrag leistet ein großartiges Lichtdesign von Thomas Hinterberger.“ (Verena Schweiger, Salzburger Nachrichten, 17.10.)
„Eine launische Klavierspielerin, gesichtslose Schattenwesen und Töne, die diese zum Leben erwecken: Es ist die eindrucksvolle Interaktion zwischen Klang und Bewegung, die das Publikum ab dem ersten Tastenanschlag in ihren Bann ziehen. Ohne ein einziges Wort kommen die türkische Pianistin AyseDeniz und die Mitglieder der editta braun company bei ihrer surrealen Darbietung „Close up“ aus - und erzählen in Geste, Bewegung und Tanz eine fesselndere Geschichte, als es mit sprachlichen Mitteln möglich wäre. (…) Die Faszination des von Editta Braun choreografierten Stücks besteht unter anderem darin, Leerstellen zu erzeugen und Fragen aufzuwerfen, deren Beantwortung der Interpretation des Publikums überlassen bleibt. (…) Editta Brauns jüngste Inszenierung hinterlässt neben viel Raum für die Fantasie des Publikums auch bleibenden Eindruck.“ (Claudia Maria Kraml, DrehPunktKultur, 16.10.2015)
„Während sich Musikerin und Musik gegenseitig umgarnen, entsteigen dem Hügel auf der Bühne irritierende Wesen; geschlechtslos sind sie, wie ihre anrührende Nacktheit suggeriert. Sie robben, kriechen, buckeln ums Klavier herum, scheinen die ahnungslose Pianistin anzubeten, ihre Nähe zu suchen. Schnaufend, schnaubend, schmatzend schmiegen sie sich ans Klavier, rollen über den Boden, erheben sich allmählich. (…) Der Spannungsbogen zwischen dem geordneten Output von Kreativität und dem Wuseln des Kreatürlichen entlässt die Zusehenden angeregt, sich emotional in diesem Zusammenspiel von Widersprüchlichem und Unteilbarem selbst zu positionieren.“
(Barbara Neuwirth, Schriftstellerin)
„Ein Hügel, ein Flügel, die Pianistin. Sie konzentriert sich, spielt. Bewegt sich, bewegt. Bewegt den Hügel, er rutscht. Lebt. Legt Körperteile frei. Ein Knie. Oder doch ein kleines Gesicht? Leben erwacht. Mit Musik, durch Musik. Rätselhafte Wesen, Gnome, Aliens tropfen auf die Bühne. Zittern, zappeln, kleben aneinander. Erscheinen erstaunt über das Dasein. Ihr Dasein und das Dasein anderer. Erkunden einander. Das Eigene und das Fremde. Kleben am Flügel, erstarken, sinken zusammen. Musik, die durch Stille lebt. Leben, das auch die große Stille überdauert.”
(Barbara Klein, Regisseurin/Intendantin)
„Eure Absicht, die tragische Situation der Protagonistin in das, was wir Herz nennen, der hörenden Zuschauer zu spielen, darf ohne Zweifel als erfüllt gelten. Man müsste sich dem schon sehr erwehren“. (Josef Irgmaier, Pianist und Komponist, 16.10.2015)
«25 Jahre ebcie», 2014
27 abendfüllende Produktionen, 14 Kurzstücke, sechs Filme, vierhundert Performances in dreißig Ländern: Die editta braun company ist zentraler Bestandteil der Tanz-, Tanztheater- und Performance-Szene Österreichs und eine ihrer wichtigsten Vertreterinnen auf internationalen Podien (...)
(Heidemarie Klabacher, DrehPunkt Kultur)
„Im Tanz die Welt umarmen Ohne Humor geht bei Editta Braun gar nichts. Auch auf der Bühne. (…)Trägt er auch da und dort eine andere Färbung, so kennt Humor doch keine geografischen Grenzen. Das hat Editta Braun in den vielen Gastspielen ihrer Company erfahren, die sie in über 30 Länder geführt haben (…). Als politisch interessierter Mensch sei ihr wichtig, dass die Botschaften ihrer meist dem expressiven, theatralen Stil verpflichteten Stücke alle Zuschauer erreichen, nicht nur ein Fachpublikum. „Mein Anspruch an die künstlerische Arbeit ist, auf unterschiedlichen Ebenen verstanden zu werden. Wenn etwas komplex ist, so muss zumindest ein gewisser Teil davon auch Laien zugänglich und lesbar sein. (…) Das ist die hohe Kunst der Kunst.“ Das friedliche Zusammenleben von „Mensch, Tier und Pflanze“ auf unserem Planeten ist Editta Braun ein Herzensanliegen. (…) Wo auch immer der Weg hinführt, eines ist für Editta Braun ein ungeschriebenes Gesetz: „Tanz ist ein menschliches Grundbedürfnis. Es wird ihn immer geben.“
(Petra Suchanek, Fenster)
«derzeit wohnhaft in», 2013
eine unvergessliche, brilliante Vorstellung - «derzeit wohnhaft in» auf Kreta
Es war eine eine unvergessliche, brilliante Vorstellung, sowohl was das choreographische Konzept als auch die tänzerische Umsetzung betrifft - ich möchte es nochmals sehen ...
Effie Caloutsis, Begründerin und Mentorin zeitgenössischen Tanzes auf Kreta
„Elemente eines Meisterwerks: ein hoher Einfallsreichtum, die Einfachheit der verwendeten Materialien, die Dynamik von Sprache und Stille. Die komplizierte und doch einfache Thematik der Migration wurde auf so vielfältige Weise bearbeitet, Humor, Würde, Kraft und Tiefe hinterließen das Publikum zutiefst bewegt, aber auch in wunderbarer, positiver Stimmung.“
Sofia Falierou, Festivalintendantin, Choreographin
Als Frau aus dem Mittleren Osten fand ich meine tiefste Traurigkeit in dem Stück. Ich habe alles darin selber erlebt. Auch ich fühle mich, als lebte ich in einer Schachtel. Aber im Gegensatz zu ihrem Darsteller fühle mich nicht jung und stark genug, die Schachtel zu zerstören.
Pooyan Samimi, die aus politischen Gründen den Iran verlassen musste und nun in China lebt
„derzeit wohnhaft in” spielt mit dem Schmerz eines modernen Reizes – des Reizes, fortzulaufen. Es behandelt die Verzweiflung darüber, “hier” zu sein, die sich in die Einsamkeit verwandelt, “dort” zu sein. [...]
Wir verstehen, dass irgendwo eine Frau wohnt, die „Glück“ heißt. “Irgendwo” in der Bühnenrealität, wo Dante haust, in einer Welt aus leeren Kartons und einem Wörterbuch . Das Stück versucht nicht, irgendwelche Grenzen zu setzen oder zu werten – seine Kraft liegt in seinem Standpunkt und der Authentizität der Darstellung. Auf der Suche nach dem vollkommenen Glück, das bedauerlicherweise eine variable Größe ist, können wir vergessen, wer wir sind, woher wir kommen, was uns so einzigartig macht, dass wir in diesem „miesen Land“ geboren wurden. Ohne es auch nur zu merken, werden wir zu einem einzigen großen “Entschuldigung” und verwirren unsere Identität. Wir beginnen, Wörter zu sprechen, die wir nicht verstehen und die nicht aus unserer Seele kommen. [...]
Katerina Georgieva, Smolyan/Bulgarien, 25.Oktober 2013
Heitere sonnigbunte Aquarelle vom Leben in idyllischer Armut auf dem Land irgendwo in Lateinamerika: Die braunen Umzugskartons sind eine ideale Leinwand, die Farben wirken darauf noch weicher und wärmer ... Mit einem Schlag ändert sich das Szenario.
In die Trostlosigkeit und Kälte von Salzburgs Vororten im Schneegestöber möchte man keinen Hund hinausjagen. Und doch landet hier Juan Dante Murillo Bobadilla, bekommt so gar ein Zimmer, aber noch lange nicht das Recht auf ein selbst bestimmtes Leben…
So weit Anif von den Vorstädten Pekings oder den Slums Mumbais entfernt ist, soweit entfernt ist Editta Brauns Solostück von jeglichem „Betroffenheitstheater“. Keine Spur von billiger Anbiederung an Menschen, deren Los nur zu leicht als Projektionsfläche für naive Weltverbesserungsphantasien herhalten muss. [...] Gemeinsam mit Editta Braun und dem Ko-Regisseur Arturas
Valudskis entwickelte Juan Dante Murillo Bobadilla - durchaus auch auf der Basis persönlicher Erfahrungen - eine Soloperformance, die von Hoffnung und Zuversicht, von Entwurzelung und Enttäuschung, auch von Zorn, Aufbegehren und Resignation erzählt.
Dass in dieser virtuos erzählten Geschichte auch noch viel Raum für Witz und Ironie ist, bringt genau jene Distanz, die künstlerische Auseinandersetzung ausmacht. Tatsächlich ist Juan Dante Murillo Bobadilla nicht nur ein Tänzer und Performer, der die Bewegungssprache des zeitgenössischen Tanzes beherrscht und mit der beiläufigen Perfektion eines Jugendlichen auf dem vergitterten Spielplatz einsetzt. Er ist auch ein hervorragender Schauspieler und Darsteller, der mit „Sprache“ – ob nun mit Spanisch als Mutter- oder Deutsch als Fremdsprache – virtuos zu spielen weiß. [...] Die große Szene „Das ist eine neue Vorschrift“ – ein spannungsvoll aufgebautes Crescendo hin zum völligen Durchdrehen angesichts einer unverständlichen Welt - war ein Höhepunkt der gut siebzigminütigen Vorstellung. Ein anderer: Die Darstellung des völligen Verlustes der Sprachfähigkeit angesichts der kafkaesken Machtspiele einer un(an)greifbaren Obrigkeit. Nicht nur die mühsam erworbenen Deutschkenntnisse, auch Ausdrucksfähigkeit und damit die Menschenwürde gehen verloren, wenn aus dem Individuum eine obskure Nummer wird. Ein hervorragende künstlerische Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema, ein politisches Statement, ein bewegender Abend.
Heidemarie Klabacher, Drehpunkt Kultur, 12. Dezember 2013
«planet LUVOS», 2012
"Die tänzerisch-technisch grandiosen Verwicklungen von Körpern, Armen und Beinen lassen nicht nur über die Beweglichkeit der Performerinnen und die Erfindungs- und Vorstellungskraft der Choreografin Editta Braun staunen ... Wenn dann Arme und Hände nach vorne kommen, wild herumfuchteln und an den Pobacken salutieren, ist das ... schlicht und einfach urkomisch. Diese seltsamen Geschöpfe gehen auf ironische Distanz zu sich selber. Brillant! Wenn das doch auch der Gattung Mensch im Allgemeinen und der Untergattung Zeitgenössischer Choreografie im Besonderen öfter eignete!"
Drehpunkt Kultur, 22. Oktober 2012
Was bleiben wird, ist größer als der Mensch
Eine faszinierende Tanz-Uraufführung von „planet LUVOS“ mit der editta braun company beim Brucknerfest.
In eine blaue Unterwasserwelt, zum Ursprung des Lebens, führt die Salzburger Choreografin Editta Braun: In ihrem neuen Stück „planet LUVOS“ schließt sie den Reigen surrealer Körperwelten, begonnen mit „Lufus“ (1985) und fortgesetzt in „Luvos., vol.2“ über die Gefahren der Genmanipulation (2001).
Nun erzählt sie in faszinierenden Bildern vom Ende der Menschheit: Der Zuseher taucht ein in diese blaue, blubbernde Wasserwelt. Einzig das Horn eines Dampfers aus weiter Ferne kündet von der Existenz des Menschen, irgendwo da draußen. Und eine Frau, die sich plötzlich im Reich befremdlicher, doch friedlicher Wesen wiederfindet. Sieben Tänzerinnen (Katja Bablick, Andrea Maria Handler, Sandra Hofstötter, Dorota Karolina Lecka, Martyna Lorenc, Marcella Mancini und Spela Vodeb) bilden dieses symbiotische, sensible Kollektiv: Wie Anemonen-Arme wirken ihre in die Luft gereckten Füße, die in ihren Bewegungen blitzschnell aufeinander reagieren. Ihre Körper verlieren das Menschliche, werden zu Gebilden. Nackte Rümpfe queren als fremdartige Wesen die Bühne. Es sind faszinierende Bilder, eine durch und durch gelungene Illusion, zu der auch das perfekte Lichtdesign von Peter Thalhamer und der sparsame Unterwasser-Sound von Thierry Zaboitzeff beitragen.
Fast zärtlich umschlingen schließlich die Arme das Menschenwesen, das sich bereitwillig in die sanfte Umarmung fügt. Das vermeintliche Ende erscheint als tröstliches, die Auflösung des Individuums im größeren Ganzen. Langer, begeisterter Applaus.
Oberösterreichische Nachrichten, 29. September 2012
«schluss mit kunst», 2011
... Keine rationale, intellektuelle Analyse kann das Leiden an den Realitäten, am täglich erlebten Wahnsinn so ausdrücken, wie die sich windenden, springenden, kommunizierenden, kämpfenden Körper. (...) Für mich hat jeder Moment dieses Abends gezeigt, um wie vieles näher die Kunst einem die Ungerechtigkeit und Absurdität der Welt bringen kann als eine bloße Nachricht. Tobias Fernbacher
Sehr gut, dass es diese vision des theaters auch gibt, aber die verdammten dieser erde stehen nur auf, wenn sie nichts mehr zu fressen haben, oder der hals zugedrückt wird, in unserer wohlfühlgesellschaft erscheint mir ein aufstand eine illusion und trotzdem sollte man ihn immer im visier haben. Christoph Luber
es ist also alles andere als schluss mit der kunst. wenn kunst sich positioniert und künstlerInnen sich ihrer machtlosigkeit, verzweiflung, aber dann auch träumen und sehnsüchten bewusst stellen, dann ist das genau jener weg, der uns auf neue ideen bringen könnte. und die haben wir alle dringend nötig. Bernhard Jenny
«König Artus», 2010
... so aufgelöst und kaum vorhanden die grenzen zwischen heute und mittelalter, zwischen news und sagenwelt erscheinen, so klar und deutlich kommt die aussage rüber: mit „könig artus“ (...) bezieht editta braun und ihre company stellung: wir dürfen nicht aufhören, trotz aller gescheiterten versuche und bitteren niederlagen an ein friedliches zusammenleben zu glauben – selbst wenn es eine utopie zu sein scheint. so klare, mit allen mitteln ausgedrückten botschaften sind in den letzten jahrzehnten des tanztheaters selten. oft genug wurde fast krampfhaft versucht, nur ja nicht eindeutig, nicht einmal vieldeutig, sondern gezielt diffus zu bleiben. nicht so die editta braun company. sie wird konkret. und das ergebnis ist ein ganzes ... Bernhard Jenny, Oktober 2010
Sie sind Symbol für die Utopie einer besseren Welt (oder doch für die Hoffnung auf sie?): König Artus und seine Tafelrunde. Um den 1500 Jahre alten, zeitlosen Mythos vom Zauberer Merlin, der Artus zur „Laborratte“ seines Experiments einer Gesellschaft der Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit macht, hat Editta Braun ein apokalyptisch anmutendes Tanztheater geschaffen. Allein die karge Bühnenlandschaft (Arturas Valudskis), das Geräusch prasselnden Regens, Schwerterklirren lassen frösteln: In dieser trostlosen Öde scheint alles Leben erstickt. Auf einem Trapez thronend, beobachtet Markus Kofler als zynischer Merlin sein Experiment. „Artus“ Tomaz Simatovic ist kein majestätischer König, sondern ein geknickter, verzweifelt Leidender am Leben und an einer kalten Welt, in der einzig Viviana Escalé als Morgaine Zärtlichkeit und Liebe verströmt. Textcollagen von Thomas Malory, Tankred Dorst und Josef Wittmann schlagen die Brücke vom 15. bis ins 20. Jahrhundert, erschlagen aber in ihrer intellektuellen Dominanz beinahe das sinnliche Tanz-Erleben. Zentrales Element und die eisige Atmosphäre großteils mit heraufbeschwörend ist das geniale Lichtdesign von Peter Thalhamer. Betroffener Applaus für ein sehr intensives Tanztheater-Erlebnis.
Obrösterreichische Nachrichten, 17. Dezember 2011
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«Abseits», 2009
Zustandsbilder der Angst: "Editta Braun ... hat einen konzisen und zugleich lockeren, brutalen und zugleich pointiert-witzigen Kommentar zu einem Lebensgefühl abgegeben. Die Dichte, Direktheit, die in den Tänzern schweißtreibend aufgeladene Körperpräsenz erfährt, hat unmittelbare Kraft. "Abseits" ist so gesehen mittendrin - und somit ein sinniges, sinnliches, nach vorn gerichtetes Geburtstagsgeschenk (zu 20 Jahre editta braun company)". Karl Harb in Salzburger Nachrichten, 25. September 2009
Wo die Angst auf sechs Beinen umgeht: "Übergriffig, fordernd, ja schon. Aber obwohl Angst das Thema ist, ist es alles andere als ein bedrückender Abend. Wenn es auch Szenen gibt, in denen die drei Tänzer/Schauspieler in gewagten Bewegungsfolgen einander gegenseitig rabiat an die Wände knallen, so ist die Handschrift dieses Abends insgesamt locker, und die Selbstironie kommt eben so wenig zu kurz wie die leise Poesie. Angst: Das ist ja oft etwas durch und durch Irreales. Oder etwas selbst Produziertes, gewollt oder ungewollt, als "Kick" oder als Reflex auf vage Ahnungen. ... Man kann sich eine Stunde lang ehrlich freuen über die Spannung aus unterschiedlichen tänzerischen Sprachen, Annäherungen ans Thema. Und darüber, wie rund das in Summe gefasst ist."
Reinhard Kriechbaum in Drehpunkt Kultur, 24. September 2009
Getanzte Angstzustände: "Aggressiv knallen die beiden Männer ihre Partnerin an die Wand. Dann "strippen" sie in einer TV-Show, in der über Ängste geredet wird. Später muss der eine dem anderen auf den Kopf springen - es geht um Folter und Repression. Dann verknäulen sich die Körper. Die Menschen rücken zusammen, weil Bomben geworfen werden. Tomaz Simatovic,
Anna Maria Müller und Juan Dante Murillo Bobadilla sind die Akteure des Abends. Alle drei spielen, tanzen, reden, kämpfen und bangen auf hohem künstlerischen und sportlichen Niveau. Editta Brauns Stück ist keine persönliche Version der erregten Unlust. Es ist eine in der Gruppe erarbeitete, kollektive Vorstellung von Bedrohlichkeit. Jeder der drei Tänzer sowie zusätzlich auch andere, mit der Company verbundene Choreographen haben "Stille Post" ... gespielt und verschiedene Aspekte der Angst zu einem Ganzen zusammengefügt. Es spricht für die Vertrautheit und Geschlossenheit der Editta Braun Company, dass die individuellen Ideen am Ende ein homogenes Stück ergeben. Die verbindende Klammer dabei ist ein schelmisches Augenzwinkern. Ja, der Humor durchzieht die meisten Arbeiten dieser zu den international renommiertesten Performern Österreichs zählenden Choreographin".
Christoph Lindenbauer für APA (Austrian Press Agency), 25. September 2009
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«Luvos, vol. 2», 2001
Precise, razor-sharp choreography provides a sense of purpose, every twitch or jerk driving the evolution of these „creatures“ from crawling, slimy monsters to free-standing animals. Ther’s a hypnotic, almost pendulum-like absorption to it which sucks you into the world of intriguing movement, bestriding somewhere between dance and physical theatre. (...) Editta Braun should continue to be celebrated as a visionary in the fields of dance and movement; this venture offering a refreshingly intricate meditation of the versatility of the body. TV Bomb, 6. February 2012
Körperkunst auf roten Würfeln
“Den fünf Tänzerinnen der Editta Braun Company aus Österreich gelang es, ihre Gliedmaßen in einen neuen, scheinbar vom Körper völlig losgelösten Kontext zu setzen. Radikal in der Weise, eindringlich in der Optik.
Winzige Würfel aus Schaumstoff liegen zu tausenden auf der Bühne, angeschüttet zu kleinen grellroten Häuflein. Ein angewinkeltes Bein ragt aus einem dieser Hügel heraus, es wirkt, also ob eine Spargelspitze das Erdreich durchstößt. Doch es ist nichts Pflanzliches, was sich dort den Weg an die Oberfläche bahnt. Es ist eine Kreatur, die zuckend und zappelnd erwacht. Oder den roten Würfeln entschlüpft. Fünf dieser grotesken Wesen kriechen schließlich über die Bühne. Sie winden, wälzen und wühlen im roten Grund. Sie tun dies meist allein, isoliert in einem stumpfen Sein niederer Tiere. Nur gesteuert von Instinkten treibt es sie zu- und aufeinander.
Dass es Menschen sind, junge Frauen, die fast nackt auf dem Bühnenboden liegend agieren, gerät völlig in den Hintergrund: Nur in wenigen Momenten wird das Geschehen als menschliches Handeln erkenntlich, hinter dem eine absolute körperliche Perfektion steht.
Indem sich die Tänzerinnen ausschließlich seitwärts auf der Bühne bewegen, erhalten sie die frontale Sicht für den Zuschauer. So ist es möglich, Beine und Arme vom Torso abgetrennt erscheinen zu lassen: Weibliche Ober- und Unterschenkel geraten im Bühnenlicht zu stacksigen Beinchen degenerierter Schalentiere. Arme und Hände werden zu Fühlern umfunktioniert. Untermalt wird das Geschehen auf von einem kalten, nahezu anti-melodiösen Sound, dessen biomorphes Geblubber die Niederungen dieser eigentümlich organischen Welt klanglich auslotet.
Editta Braun selbst gibt nach der Vorstellung einen Interpretationsansatz für ihre Choreografie: „Ich möchte damit auf die Gefahren der Genmanipulation aufmerksam machen”, sagt sie. Eine Idee, die sie aber niemandem aufzwingen möchte. Das Stück lässt eine Vielzahl von Assoziationen zu.
Für die Zuschauer im Opus ist der Besuch des Braunschen Mikrokosmos ein optisches Abenteuer mit vielschichtigen Empfindungen zwischen Ekel und Faszination. Letzter überwiegt allerdings definitiv. „Luvos vol. 2” ist mehr als Tanztheater im eigentlichen Sinne. Es ist Kunst. Körperkunst.
Anke Hoffmann, Hagen 2008
“... Dann kommt die Salzburger Editta Braun Company”, und fünf humnoide Frauen verwandeln sich ohne Kostümierung in Wesen, wie sie die irdische Evolution bisher nicht gekannt hat. “Luvos, vol. 2” heißt die Augenöffner-Choreographie ... Was die fünf Darstellerinnen zeigen, ist so seltsam und schön, dass man diese Bilder nie wieder vergisst. ... Es ist ein merkwürdiger Zauber, der von diesen Wesen ausgeht, das sind mysteriöse Lebenszeichen fremder, bodennah lebender Arten. Woher sie stammen, ist der Fantasie der Zuschauer überlassen: von einem anderen Stern, aus dem Genlabor oder aus Traumlandschaften. ... “Luvos, vo. 2” ist vital und atheltisch, betörend sinnlich, manchmal erotisch, manchmal verstörend, immer faszinierend. ... Das Publikum war begeistert.”
Anke Gronewold in Neue Westfälische, Bielefeld, August 2003
... Run auf die Kasse! Eine halbe Stunde nach geplantem Beginn zog sich noch die Warteschlange der Tanzneugierigen lang über den Völkermarkter Ring. Doch die Geduld der dann wie Sardinen geschlichteten Fans wurde belohnt: Österreichs derzeit wohl interessanteste Choreographin entführt mit "Luvos. Vol. 2" in eine wahrhaft schöne, neue Welt. Wie von unsichtbaren Wellen getrieben, lassen die fünf nackten, auf leuchtend rotem Sand liegenden und rollenden Tþnzerinnen aus ihren Beinen neue Wesen wachsen (einfach hervorragend in Technik und Ausdruck: Barbara Motschiunik, Übrigens Kärntnerin; Lisa Hinterreithner, Ulrike Hager, Sabile Rasiti und Mata Sakka). Bleiche Krabbentiere, die alsbald seitwþrts durch den Raum streben, sich finden, paaren und - neues Gewürm gebären, aus dem neue Wesen schlüpfen... Vision einer bei aller Schönheit und Erotik gefährlichen Kunstwelt, ein unheimliches (Gen)Manipulationsspiel, das nicht zuletzt durch die betörende Musik (von Thierry Zaboitzeff) und raffiniertes Lichtdesign (von Thomas Hinterberger) tief unter die Haut geht.
Andrea Hein in Neue Kronenzeitung, Klagenfurt, Juli 2001
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«Wenn ich einmal tot bin, komme ich ins Paradies», 2008
"Ein Anfang und ein Ende wie bei James Camerons Terminator: Ein Lichtkegel wirft den (die) Menschen auf die Erde, ein Lichtkegel nimmt am Ende des Lebens den (die) Menschen ins Paradies. Oder eben dort hin, wo die Lichtquelle ihren Ursprung hat. Alle Menschen? Nein, der Glatzkopf und die Nonnen scheitern am Ende. Die Nonnen, weil zu klein, um zur Paradiesklingel zu reichen. Und er? ... Jedenfalls ist der Fantasie wieder einmal keine Grenze gesetzt ... Die Bühne, schwarz, schlicht, erzeugt eine bedrückende Laboratmosphäre ohne Hoffnung, ohne Ausgang. Die Produktion kennt keine Tabus und bei so mancher Szene bleibt einem angesichts der tagespolitischen Ereignisse das Lachen im Hals stecken."
Thomas Gruber in Drehpunkt Kultur, Oktober 2008
«Coppercity 1001», 2007
"Die Verbindung von Poesie und Gewalt, Zartheit und Rohheit ist exzellent gelungen. Wir brauchen hier dringend solche Arbeiten."
Jawad Al Assadi, Regisseur und Autor, Babeltheater Beirut
"Ein mit Körpern realisiertes Gemälde, das in allen Details zu uns spricht".
Jamil Khadr in der jordanischen Tageszeitung Alghad
"Coppercity 1001 bearbeitet auf außergewöhnliche Weise das Thema der Gewalt,
ein für die arabische Welt wirklich wichtiges Stück."
Prof. Akeel M. Yousif, Theaterabteilung des College of Fine Arts, Bagdad
"1001 Nacht muss Sherazade Geschichten erzählen, um ihr Leben zu retten. Eine davon war über die Kupferstadt. Diese Erzählung der Sherazade nimmt Editta Braun, eine der interessantesten Choreographinnen Österreichs, als Basis für ihre Tanz-Theater-Sprech-Produktion, die sie mit dem Ägyptischen Schauspieler Mahmoud Aboudoma initiiert und entwickelt hat: (...) Entstanden ist eine Ost-West-Begegnung, die sehr selbstverständlich wirkt: in der Mehrsprachigkeit, in der Besetzung der Akteure sowieso weltumspannend, und in der Musik von Thierry Zaboitzeff, der harmonisierende Weltmusik komponiert hat zu diesem bilderstarken Theater zwischen Gruselfilm, Märchenpoesie und geheimnisvollem Mythos ... "
Silvia Nagl in Oberösterreichische Nachrichten, Oktober 2007
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«Matches of Time», 2006
"Auf humorvolle, augenzwinkernde, witzige Art agiert das vierköpfige, kraftvolle, ausdrucksstarke und auch schaupielerisch begabte Ensemble - verstärkt durch Studentinnen der Linzer Bruckner-Uni - auf der Bühne. Komponist Thierry Zaboitzeff hat, ausgehend vom monotonen Ticken einer Uhr, satte Klangteppiche gewoben. Eine straffe und klar umgesetzte Erzählung über das Leben, das viel zu schnell dahinrast. Und - eine schöne Metapher dieser Produktion - das Alter (mit Maske und zittrigem Körper) ist ständig präsent und schneller da, als wir das glauben (wollen)."
Silvia Nagl in Oberösterreichische Nachrichten, März 2007
„Ein gelunger Abend mit der editta braun company!
Tanztheater ist oft für sich selbst gezimmert und kümmert sich wenig darum, dass es auch Themen gibt, die sich lohnen, auf der Bühne zu zeigen. Editta Braun und Rebecca Murgi haben sich nicht gescheut, dem Tanz auch eine Erzählung zu geben. (...) Dem Hype der Jugend wird auch das gebrechliche Alter gegenübergestellt - oder die Einsamkeit. Erst bei Nacht, wenn dann endlich alles zur Ruhe kommt, ist auch Platz zum Träumen. Eine Klasse für sich: die Musik von Thierry Zaboitzeff. Ein gelungener Abend!”
Kronen Zeitung, März 2007
«oXalis», 2005
"Eine "Moral" kennt die Geschichte nicht, dafür aber umso markantere, ausdrucksintensive Tanzkunst. Editta Braun gebietet über ein Quintett starker Persönlichkeiten, die die Figuren in packende, dabei nie vordergründig plakative Körpersprache übersetzen. Kraft und Geschmeidigkeit, Energie und Eleganz schöpft die Szene allein aus tänzerisch-choreografischen Mitteln. Damit gelingt eine sinnlich-intensive Verdichtung eines an sich eher banalen szenischen Plots: eine Stunde, die den Blick bannt."
Karl Harb in Salzburger Nachrichten, November 2005
«Eurydike», 2004
".....die kraftvolle, strenge, kantige, dann wieder geschmeidig-weiche und zerbrechliche Choreografie gibt den Figuren zusätzlich Charakter. Der Tanz-Vierer ist von allerhöchster Güte und Intensität."
Silvia Nagl in Oberösterreichische Nachrichten, September 2004
«manifest», 2002
„In der Folge konterkariert Braun das diskursive Elaborat des Soziologen mit ihrer expressiven Körpersprache, bis der westliche Wissenschafter am Boden ringend seinen Text weiterröchelt. Er hat es nicht leicht, kommt doch der Afrikaner (Ibrahima Sene) ins Geschehen dazu, und irritiert dadurch, dass er anstelle des erwarteten Afro-Tanzes eher Deutungen fernöstlicher Bewegungssysteme unternimmt, Tai Chi etwa, oder in seiner Sprache auf den Soziologen einredet. Konfrontationen dreier Entitäten, der europäische, desillusionierte Rationalist, der animistisch-spirituelle Afrikaner und die
kosmopolitische Frau, deren Ausdruck die Körpersprache is“.
Austrian Press Agency, Mai 2003
«Nebensonnen», 2000
"Sie sind behütend, streng, zärtlich, verständnisvoll, manchmal aber auch das Ende der eigenen Welt: Mütter, Quell des Lebens, Mittelpunkt von Liebe und Hass. Das gebündelte Universum am Beginn einer Einbahnstraße, für die Choreografin Editta Braun auch "Nebensonnen", die uns ein Leben begleiten. Die Uraufführung des gleichnamigen Stückes ... wurde im Salzburger Stadtkinosaal heftig beklatscht. Nicht zu unrecht, denn Braun ist eine tiefgründige Liebeserklärung gelungen. Sensibel, berührend, auf jene Kleinigkeiten bedacht, die Töchtern das Leben zur Hölle machen können, wenn man zu alt ist, den Himmel zu ertragen. Zu Beginn betritt Braun selbst die Bühne im langen, wallenden Kleid. Darunter versteckt jenes nackte Bündel Mensch, das sie kraftvoll taumelnd gebþren wird. Eine Szene, die unter die Haut geht. Getragen nicht nur von den wundervollen Bewegungsablþufen, sondern auch von der starken Musik Thierry Zaboitzeffs, der diesmal hauptsächlich auf Klavier setzt ... Ein selten schöner Abend."
Ilse Retzek in "Oberösterreichische Nachrichten", Linz 2000
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10 Jahre editta braun company
“... Editta Brauns Tanzstücke, konzpetuell oft bis ins Detail be- und durchdacht, entlassen uns dennoch selten mit intellektualisierten Botschaften, sondern vielmehr mit einem neu gespürten expressiven Lebens- und Körpergefühl, einem, das Körper wie Kopf als Ganzes begreift.”
Joey Wimplinger für Top of Salzburg, Jänner 2000
"Die Löwenbändigerin ... Das ist eine der Stärken von Braun, immer weiter zu gehen und nicht stehenzubleiben. Oft hat sie das an die Grenzen geführt ... "Mich fasziniert die Körperlichkeit und Kraft, das intensive Live-Erleben, auch die Schönheit. Tanz kann, wenn es gute Interpreten sind, eine Magie des Unbenennbaren haben. Eine ätherische Kraft, vielseitig und vielfältig. Tanz ist im Endeffekt das Mittel zum Zweck, um Menschen zu berühren und erreichen zu können". Das zeigt sich in all ihren Arbeiten wie ein Stück Lebensweisheit, die uns Antoine de Saint-Exup?ry mit auf den Weg gegeben hat: "Man sieht nur mit dem dem Herzen gut."
Letzten Endes ist dies die einzige Wahrheit.
Ilse Retzek in "tanzaffiche", Juni 2000
"Sie ist die Grande Dame des zeitgenössischen Tanztheaters made in Salzburg. Seit zehn Jahren beeindruckt und berüht die zweiundvierzigjährige Tänzerin und Choreographin Editta Braun mit ihren Arbeiten. Neugieriges Hinter-die-Fassade-Blicken, das Vermögen, den Zuschauer in ein poetisches Paralleluniversum zu entführen, unbändige Fantasie und ein Schuss augenzwinkernde Gesellschaftskritik da und dort zu einem eigenwilligen Kunst-Werk werden zu lassen..."
Heidrun Hofstetter in "tanzaffiche", August/September 2000
«Miniaturen», 1999
"... Zuseher mit frauenphobischen Anwandlungen sollten besser abhauen, denn Editta Braun lässt ihre Alpträume wahr werden. Mit einer Mischung aus ironischem, energetischem und explosivem Bewegungsmaterial attackiert sie - zügellos und von allen Seiten - mit Witz und Erotik. Neun Frauen und zwölf Wintermþntel machen sich daran verschiedene emotionale Zustände auseinanderzunehmen - kühl, hart, schön, lustvoll. Unterstützt werden sie dabei von ergreifender Live-Musik von Thierry Zaboitzeff und seiner Band ... Die Bilder sind reich an Assoziationen, die Atmosphäre immer authentisch, gefährlich, aber nie zu ernst. Als tanzende Teufel marschieren sie in Schwefelschwaden auf, als Mafiafrauen in Stöckelschuhen verbergen sie ihr "hässliches Entlein". Auf einem Friedhof wurde noch nie so blasphemisch herumgetrampelt, und noch soviele Mantelschichten können die darunteriegende physische Energie nicht verbergen. Diese Frauen fühlen sich beängstigend so sinnlich zu sein."
Katja Werner in "Dance Europe", London
"Kollektive Individualistinnen. Mit einem Feuerwerk an tänzerischem Expressionismus und optischen Effekten begeisterte die Editta Braun Company aus Hallein am Donnerstag in der Szene die Besucher des Festivals "salzburg/tanz99" ... Atemberaubend, mit welchem Tempo sie den Bühnenraum ausfüllen. Wo zu Beginn des Abends noch im Gleichklang getanzt wird, tritt die einzelne Frau immer wieder - oft den Schalk im Nacken - aus der Masse hervor, nimmt Raum, um anschlie§end wieder in das Meer der rasenden Körper einzutauchen ... Passend zum Stück komponierte der gebürtige Franzose Thierry Zaboïtzeff bald monströs, bald verträumt anmutenden Klänge ... "Miniaturen" ist ein Leckerbissen choreographischer Schlagfertigkeit. "
Robert Haimerl in Salzburger Volkszeitung
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«India», 1998
Verwirrend schöne Annäherung der Kulturen: Editta Braun auf der Suche nach ihrem Indien ... Editta Braun hat einen
Spagat gewagt und gewonnen. Kulturen zu verbinden ist schwierig, sie beläßt es bei der Annäherung und vermeidet
so die Vergewaltigung. Der Tanz ist perfekt, die Bilder berauschend schön, und die Musik von Thierry Zaboïtzeff schafft
die Klangwelt beider Kulturen, indem sie sie neu zu erfinden scheint.
Bert Berger im internet
«Heartbeat - concerto for dance & music, op. 1», 1997
"Bestechend schöne Bilder, gekonnte Musik, dazu perfekte Körperbeherrschung, millimetergenauer Tanz. "
Meinrad Rahofer in Salzburger Volkszeitung
«Titiania. Suchbild in Bewegung zu Sisi, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn», 1995
"Eine intensive Stunde zutiefst weiblicher Prägung. "
Frieda Stank in Neue Kronenzeitung, Wien
«Voyage à Napoli», 1994
"Ein liebevolles wie kraftvolles Potpourri der Körper mit wundervoll pan-optischen Momenten." Ilse Retzek in Oberösterreichische Nachrichten, Linz
"Ein Fest des Lichtes, der Bilder, der Bewegung, kongenial von der Musik befeuert." Hans Langwallner in Neue Kronenzeitung, Wien
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«La vie, c’est contagieux», 1993
"Sie ist ganz Feuer, steht in Flammen, umarmt das Leben mit beiden Armen .... Ein subtiles, tief gefühltes Werk,
das sowohl seinen Interpreten als auch der Choreographin Ehre macht. "
J.M. Gourreau in Les Saisons de La Danse , Paris
"Le Le credo de Jean Babilée ... Editta Braun praktiziert eine Form des expressionistischen Tanzes, der in seiner
Kraft und Weichheit einzigartig ist, ein Tanz des Leidenschaft ..."
Gilberte Cournand in Les Saisons de la Danse, Paris
"Eine Art Liebeserklärung, romantisch, gefühlsbetont und voll ehrlicher Offenheit. Einfach wunderschön."
Ilse Retzek in Oberösterreichische Nachrichten, Linz
"Monsieur Jean Babilée! ... Mit ihrem athletisch-kraftvollen und explodierenden Tanzstil wirkt Editta Braun unmittelbar. Respektvoll darin einverwoben: Babilée, der Große, in sich Ruhende. "
Andrea Amort in Kurier, Wien
«Collision», 1991
".. expressiv-erotisches Tanztheater in den Polen von ekstatischer Liebe und
brutalem Haß ... - eine schlichtweg großartige Performance. Stefan Weber in Salzburger Volkszeitung
Wunderbar getanzt, voller neuer Ansþtze in Bewegung und Expressivität. "
Gilles Kraemer in Progrès Dimanche du Caire, Ägypten
"Ein atemberaubendes Tanzstück, man sitzt wie auf Nadeln, ist auf jeden nächsten Moment,
auf jede nächste Bewegung gespannt. "
Jeanne Dumont in Luxemburger Wort
"Bilder von unglaublicher Stärke, in denen die Sehnsucht sich mit der Angst vermischt, die Konzentration
ihresgleichen nur in der Kraft der Gestik findet, die Ehrlichkeit der Gefähle den Zuschauer zum Voyeur werden läßt."
J.M. Gourreau in Les Saisons de La Danse , Paris
«Materialien für Tanz & Musik», 1990
"Editta Braun hat den Teufel im Leib und besitzt jene Art von dosierter Unverschämtheit, die Sympathien anzieht. Ihr Tanz basiert ebenso auf Verlagen, auf Lebendigkeit und Energie, als auch auf Schalkhaftigkeit und Witz. Sie ist schlagfertig, ohne da§ ihr das Lachen auskommt."
Jean-Marie Gourreau in Les saisons de la danse , Paris
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